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Etappe 2021/08 [0266] | ||
Neapel - Teano - Roccamonfina | |||
94 km | |||
850 Hm (garmin edge 1000) |
Mit dem Fahrrad von Catania über Palermo und Neapel nach Rimini. Radtour durch Italien. |
![]() Runter von der Fähre und rein nach Neapel, einer Stadt, die nicht wirklich zum Fahrradfahren gemacht ist. Nun ist es vernünftigerweise nicht unser Ziel, die Stadt mit dem Rad zu erkunden, nein, wir wollen hier nur heil rauskommen. |
![]() Da Neapel die am dichtesten besiedelte Stadt Italiens ist, halten wir uns zunächst an der Küste, hier sind in jüngster Zeit Radwege entstanden, indem man der Straße eine Spur weggenommen hat. Dank einer baulichen Trennung sind die Radwege auch frei von Autos, was aber nur ein Teilerfolg ist, das sich immer wieder Motorroller auf dem Radweg im Slalom um uns herum bewegen. Als Fahrradfahrer kommt man sich wie ein fahrendes Hindernis vor. |
![]() Eine unschöne Überraschung hält die Galleria Quattro Giornate für uns bereit: in dem Tunnel finden Bauarbeiten statt. Eigentlich sollte es hier nur eine Fahrtrichtung geben und zwar die nach Westen, aber die Verkehrssituation ist völlig unübersichtlich. Einen Tunnel gab es an dieser Stelle Stelle bereits zu Zeiten der alten Römer. Im Jahr 1876 hat man sich entschieden, den noch heute genutzten Tunnel für eine Straßenbahnverbindung anzulegen. Die letzten 150 Jahre scheint man dann genutzt zu haben, um den Tunnel immer unübersichtlicher, dunkler und dreckiger zu gestalten. Kann aber auch sein, dass es seitens der EU falsche Investitionsanreize gibt: vielleicht verdient man mit dem Sanieren eines Tunnels mehr Geld als mit dem Eröffnen. Hilft ja alles nichts, Augen zu und rein! |
![]() Nachdem wir die Galleria Quattro Giornate am westlichen Ende im Stadtteil Fuorigrotte verlassen haben, gönnen wir uns erstmal eine Frühstückspause in einem der vielen Cafes. Frühstück bedeutet hier eine winzige Tasse Kaffee mit einem Stück süßem Gebäck. Bei dem Gebäck gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Sorten, die sich zum Teil nur in der Fällung unterscheiden. Während wir den ganzen Laden aufhalten und aufwändig auf das gewünschte Stück zeigen, bestellen die Einheimischen mit wenigen Worten, zahlen und gehen. Ich sehe hierfür nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder gibt es in Neapel ein präzises Fachvokabular, mit den die Menschen sich verstehen, oder man bekommt halt irgendwas und beschwert sich nicht. |
Nicht über all ist es so idyllisch, wie auf dem Bild oben. Die traurige Geschichte von Pinetamare fängt in den 60er Jahren mit der Siedlung Villaggio Coppola an. Wohlhabende Neapolitaner haben hier ohne Baugenehmigung am Strand eine Ferienhaussiedlung errichtet, die über die Jahre so stark angewachsen ist, dass es sich am Ende um die drittgrößte illegal errichtete Siedlung der Welt gehandelt hat. Jeder, der einen freien Platz finden konnte, hat diesen für sich reklamiert und ein Haus daraufgesetzt. Viele Jahre, ein Erdbeben und mehrere Gerichtsprozesse später haben sich in der verlassenen und verfallenen Siedlung Villaggio Coppola illegal eingereiste Immigranten niedergelassen. Der Ort Castel Volturo hatte 2019 laut Wikipedia 25.000 Einwohner, etwa zwei Drittel davon sind afrikanische Einwanderer. Auch uns fällt auf, dass im Straßenbild westafrikanische Menschen dominieren. Beim "Castel Volturno massacre" im Jahr 2008 wurden 8 afrikanische Immigranten im Rahmen eines Auftragsmords getötet. Die Zeitschrift "Der Spiegel" hat 2019 einen längeren Bericht über Castel Volturno veröffentlicht. Schwieriges Pflaster. |
![]() Castel Volturno liegt an der Mündung des Flusses Vulturno und ist nach dem gleichnaligen Kastell aus dem 9. Jahrhundert benannt. Auf der Zufahrt zur Brücke über den Fluss Volturno kommen wir wieder mal an so einem gelben Schild vorbei, das anzeigt, dass dieser Teil der Strecke gesperrt sei. Die versetzt angeordnete Betonabsperrung hinter dem Schild lässt jedoch erkennen, dass hier wenigstens Fußgänger durchpassen. Und wo Fußgänger durchpassen, da ist auch Platz für ein Fahrrad. |
![]() In der Tat, die Brücke ist problemlos zu befahren. |
![]() Am frühen Abend erreichen wir unseren Zielort Roccamonfina. |
Mit dem Fahrrad von Catania über Palermo und Neapel nach Rimini. Radtour durch Italien. |
![]() Runter von der Fähre und rein nach Neapel, einer Stadt, die nicht wirklich zum Fahrradfahren gemacht ist. Nun ist es vernünftigerweise nicht unser Ziel, die Stadt mit dem Rad zu erkunden, nein, wir wollen hier nur heil rauskommen. |
![]() Da Neapel die am dichtesten besiedelte Stadt Italiens ist, halten wir uns zunächst an der Küste, hier sind in jüngster Zeit Radwege entstanden, indem man der Straße eine Spur weggenommen hat. Dank einer baulichen Trennung sind die Radwege auch frei von Autos, was aber nur ein Teilerfolg ist, das sich immer wieder Motorroller auf dem Radweg im Slalom um uns herum bewegen. Als Fahrradfahrer kommt man sich wie ein fahrendes Hindernis vor. |
![]() Eine unschöne Überraschung hält die Galleria Quattro Giornate für uns bereit: in dem Tunnel finden Bauarbeiten statt. Eigentlich sollte es hier nur eine Fahrtrichtung geben und zwar die nach Westen, aber die Verkehrssituation ist völlig unübersichtlich. Einen Tunnel gab es an dieser Stelle Stelle bereits zu Zeiten der alten Römer. Im Jahr 1876 hat man sich entschieden, den noch heute genutzten Tunnel für eine Straßenbahnverbindung anzulegen. Die letzten 150 Jahre scheint man dann genutzt zu haben, um den Tunnel immer unübersichtlicher, dunkler und dreckiger zu gestalten. Kann aber auch sein, dass es seitens der EU falsche Investitionsanreize gibt: vielleicht verdient man mit dem Sanieren eines Tunnels mehr Geld als mit dem Eröffnen. Hilft ja alles nichts, Augen zu und rein! |
![]() Nachdem wir die Galleria Quattro Giornate am westlichen Ende im Stadtteil Fuorigrotte verlassen haben, gönnen wir uns erstmal eine Frühstückspause in einem der vielen Cafes. Frühstück bedeutet hier eine winzige Tasse Kaffee mit einem Stück süßem Gebäck. Bei dem Gebäck gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Sorten, die sich zum Teil nur in der Fällung unterscheiden. Während wir den ganzen Laden aufhalten und aufwändig auf das gewünschte Stück zeigen, bestellen die Einheimischen mit wenigen Worten, zahlen und gehen. Ich sehe hierfür nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder gibt es in Neapel ein präzises Fachvokabular, mit den die Menschen sich verstehen, oder man bekommt halt irgendwas und beschwert sich nicht. |
Nicht über all ist es so idyllisch, wie auf dem Bild oben. Die traurige Geschichte von Pinetamare fängt in den 60er Jahren mit der Siedlung Villaggio Coppola an. Wohlhabende Neapolitaner haben ohne Baugenehmigung am Strand eine Ferienhaussiedlung errichtet, die über die Jahre so stark angewachsen ist, dass es sich am Ende um die drittgrößte illegal errichtete Siedlung der Welt gehandelt hat. Jeder, der einen freien Platz finden konnte, hat diesen für sich reklamiert und ein Haus daraufgesetzt. Viele Jahre, ein Erdbeben und mehrere Gerichtsprozesse später haben sich in der verlassenen und verfallenen Siedlung Villaggio Coppola illegal eingereiste Immigranten niedergelassen. Der Ort Castel Volturo hatte 2019 laut Wikipedia 25.000 Einwohner, etwa zwei Drittel davon sind afrikanische Einwanderer. Auch uns fällt auf, dass im Straßenbild westafrikanische Menschen dominieren. Einem Spiegel Bericht von 2019 wird Castel Volturno als "Epizentrum der nigerianischen Mafia" bezeichnet. Beim "Castel Volturno massacre" im Jahr 2008 wurden 8 afrikanische Immigranten im Rahmen eines Auftragsmord getötet. |
![]() Castel Volturno liegt an der Mündung des Flusses Vulturno und ist nach dem gleichnaligen Kastell aus dem 9. Jahrhundert benannt. Auf der Zufahrt zur Brücke über den Fluss Volturno kommen wir wieder mal an so einem gelben Schild vorbei, das anzeigt, dass dieser Teil der Strecke gesperrt sei. Die versetzt angeordnete Betonabsperrung hinter dem Schild lässt jedoch erkennen, dass hier wenigstens Fußgänger durchpassen. Und wo Fußgänger durchpassen, da ist auch Platz für ein Fahrrad. |
![]() In der Tat, die Brücke ist problemlos zu befahren. |
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Mit dem Fahrrad von Catania über Palermo und Neapel nach Rimini. Radtour durch Italien. |
![]() Runter von der Fähre und rein nach Neapel, einer Stadt, die nicht wirklich zum Fahrradfahren gemacht ist. Nun ist es vernünftigerweise nicht unser Ziel, die Stadt mit dem Rad zu erkunden, nein, wir wollen hier nur heil rauskommen. |
![]() Da Neapel die am dichtesten besiedelte Stadt Italiens ist, halten wir uns zunächst an der Küste, hier sind in jüngster Zeit Radwege entstanden, indem man der Straße eine Spur weggenommen hat. Dank einer baulichen Trennung sind die Radwege auch frei von Autos, was aber nur ein Teilerfolg ist, das sich immer wieder Motorroller auf dem Radweg im Slalom um uns herum bewegen. Als Fahrradfahrer kommt man sich wie ein fahrendes Hindernis vor. |
![]() Eine unschöne Überraschung hält die Galleria Quattro Giornate für uns bereit: in dem Tunnel finden Bauarbeiten statt. Eigentlich sollte es hier nur eine Fahrtrichtung geben und zwar die nach Westen, aber die Verkehrssituation ist völlig unübersichtlich. Einen Tunnel gab es an dieser Stelle Stelle bereits zu Zeiten der alten Römer. Im Jahr 1876 hat man sich entschieden, den noch heute genutzten Tunnel für eine Straßenbahnverbindung anzulegen. Die letzten 150 Jahre scheint man dann genutzt zu haben, um den Tunnel immer unübersichtlicher, dunkler und dreckiger zu gestalten. Kann aber auch sein, dass es seitens der EU falsche Investitionsanreize gibt: vielleicht verdient man mit dem Sanieren eines Tunnels mehr Geld als mit dem Eröffnen. Hilft ja alles nichts, Augen zu und rein! |
![]() Nachdem wir die Galleria Quattro Giornate am westlichen Ende im Stadtteil Fuorigrotte verlassen haben, gönnen wir uns erstmal eine Frühstückspause in einem der vielen Cafes. Frühstück bedeutet hier eine winzige Tasse Kaffee mit einem Stück süßem Gebäck. Bei dem Gebäck gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Sorten, die sich zum Teil nur in der Fällung unterscheiden. Während wir den ganzen Laden aufhalten und aufwändig auf das gewünschte Stück zeigen, bestellen die Einheimischen mit wenigen Worten, zahlen und gehen. Ich sehe hierfür nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder gibt es in Neapel ein präzises Fachvokabular, mit den die Menschen sich verstehen, oder man bekommt halt irgendwas und beschwert sich nicht. |
Nicht über all ist es so idyllisch, wie auf dem Bild oben. Die traurige Geschichte von Pinetamare fängt in den 60er Jahren mit der Siedlung Villaggio Coppola an. Wohlhabende Neapolitaner haben dort ohne Baugenehmigung am Strand eine Ferienhaussiedlung errichtet, die über die Jahre so stark angewachsen ist, dass es sich am Ende um die drittgrößte illegal errichtete Siedlung der Welt gehandelt hat. Jeder, der einen freien Platz finden konnte, hat diesen für sich reklamiert und ein Haus daraufgesetzt. Viele Jahre, ein Erdbeben und mehrere Gerichtsprozesse später haben sich in der verlassenen und verfallenen Siedlung Villaggio Coppola illegal eingereiste Immigranten niedergelassen. Der Ort Castel Volturo hatte 2019 laut Wikipedia 25.000 Einwohner, etwa zwei Drittel davon sind afrikanische Einwanderer. Auch uns fällt auf, dass im Straßenbild westafrikanische Menschen dominieren. Einem Spiegel Bericht von 2019 wird Castel Volturno als "Epizentrum der nigerianischen Mafia" bezeichnet. Beim "Castel Volturno massacre" im Jahr 2008 wurden 8 afrikanische Immigranten im Rahmen eines Auftragsmord getötet. |
![]() Castel Volturno liegt an der Mündung des Flusses Vulturno und ist nach dem gleichnaligen Kastell aus dem 9. Jahrhundert benannt. Auf der Zufahrt zur Brücke über den Fluss Volturno kommen wir wieder mal an so einem gelben Schild vorbei, das anzeigt, dass dieser Teil der Strecke gesperrt sei. Die versetzt angeordnete Betonabsperrung hinter dem Schild lässt jedoch erkennen, dass hier wenigstens Fußgänger durchpassen. Und wo Fußgänger durchpassen, da ist auch Platz für ein Fahrrad. |
![]() In der Tat, die Brücke ist problemlos zu befahren. |
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