Etappe 2021/11 [0269]
Finocchio -Rom - Prima Porta
48 km    
250 Hm (garmin edge 1000)

 

 

Mit dem Fahrrad von Catania über Palermo und Neapel nach Rimini. Radtour durch Italien.
 
 
Mit
Man sagt ja: alle Wege führen nach Rom, aber ganz so einfach ist es nicht: aus Sorge vor dem dichten Verkehr in Italiens Hauptstadt wollen wir über Nebenstraßen ins Stadtzentrum fahren, aber im Bereich der Universität Tor Vergata verhaspeln wir uns in schwierigem Gelände. Dass hier viele Straßen mit Toren abgeriegelt sind, macht die Situation auch nicht besser. Immer dann, wenn weit und breit keine Verkehrsschild die Durchfahrt verbietet, dann wird es schwierig. Auf Straßen mit so einem Verbotsschild hatten wir noch nie Probleme. 
 
Mit
Sich mit den beladenen Tourenrädern einen Weg durch die ewig(e) verstopfte Stadt zu bahnen, ist nicht immer leicht. Sich als Tourist zurechtzufinden schon: Wenn man immer dort, wo viele Menschen dicht gedrängt rumstehen, ein Foto macht, dann macht man nichts falsch. So läuft das hier halt. Da wir auf unserer Tour noch einige Kilometer nach Norden vor uns haben, entscheiden wir uns für ein minimales Besichtigungsprogramm mit genau drei Sehenswürdigkeiten. Sehenswürdigkeit 1 ist der Trevi Brunnen. Ein Bauwerk, das etwas Zeitloses vermittelt, geprägt von Themen, die heute so aktuell sind wie damals: Vergabe unter merkwürdigen Umständen an einen bis dato unbekannten Architekten, dann Klage der Anlieger, dass neue Bauwerk passe dort nicht hin, ewige Kostensteigerungen, die das Budget explodieren lassen und Bauverzögerungen ohne Ende, so dass man den Brunnen weit vor Fertigstellung eingeweiht hat. Einfach zeitlos. 
 
Mit
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, es sieht nur so aus: nächster Stop an Sehenswürdigkeit 2, dem Kolosseum. Das Amphitheater war Austragungsort von Gladiatorenkämpfen und Tierhetzen, wobei der Kampf exotischer Tiere gegeneinander besonders beliebt war. Der Zugang war für alle Bürger kostenlos, also so eine Art RTL2 der Antike. 
 

Mit
Weiter geht es in Richtung Vatikan, der dritten Sehenswürdigkeit, die wir uns in Rom anschauen. Auf unserer Fahrradtour haben wir bereits über 33 Länder durchquert (Transnistrien mal nicht mitgezählt) und da liegt es nahe, mit dem Vatikan Land Nummer 34 abhaken. Den Vatikan mit den Rädern zu befahren gestaltet sich generell schwierig, noch komplizierter wird es an Sonntagen, da dann der Zugang abgesperrt ist und der Besucherstrom streng kontrolliert wird. Meiden sollte man die Gegend als Fahrradfahrer Sonntags um die Mittagszeit, da dann der Papst von einem Fenster des päpstlichen Appartements das Angelus-Gebet spricht und anschließend einige Worte an die Anwesenden richtet. Daher meine Empfehlung: Sonntags um 12:00 mit dem Fahrrad vom Vatikan fern halten. Woher ich das weiß? Wir war dort. Am Sonntag. Um 12:00. Und der Papst war auch da.

 
Mit
Spanische Treppe. Wem der Trubel in der ewigen Stadt zu viel wird, der kann sein Fahrrad die Treppen runter zum Fluss Tiber tragen und auf dem Radweg zügig durch die Stadt düsen. Wir nehmen das Angebot an und fahren auf dem Radweg nach Norden. Die Fernradwege Eurovelo 5 und Eurovelo 7 verlaufen auch am Fluss entlang, aber auf eine Beschilderung sollte man nicht hoffen. 
 
Mit
Hier unten am Fluss ist es deutlich ruhiger und entspannter als oben in der Stadt. Wir fahren noch einige Kilometer nach Norden und übernachten in Prima Porta, was noch zu Rom gehört aber bereits recht ländlich geprägt ist und über ein Eisdiele und ein hervorragendes Restaurant verfügt.