Etappe 2014/04 [0218]
Keszthely - Zalaapáti - Bak - Lenti - Rédics - Murska Sobota
105 km    
770 Hm (garmin edge 1000)

 

 

 
 

Fotostopp an der Statue des sitzenden György Festetics. Man erkennt ihn hinter meinem Kopf. Bei der Familie Festetics handelt es sich um altes Adelsgeschlecht, auf dessen Namen man im Habsburger Reich immer wieder trifft. Viel interessanter sind aber die Wirren um das Denkmal: 1902 wurde Herrn György Festetics auf dem Hauptplatz ein Denkmal gesetzt, dass aber 1948 zugunsten eines Heldendenkmals der Sowjets verschwinden musste. Während des ungarischen Volksaufstands 1956 wurde das Heldendenkmal abgerissen und Herr Festenics durfte seinen alten Platz einnehmen. 1957 musste das Denkmal wieder verschwinden, man ahnt es schon: es wurde ein neues Sowjetdenkmal errichtet. 1989 wurde auch dieses Denkmal eingerissen. Die Statue vom sitzenden Herrn Festetics ist von 2006. Bleibt zu hoffen, dass ihr eine weniger wechselreiche Zukunft vergönnt ist.
 

Wir verlassen Keszthely auf der Nationalstraße 75 in Richtung Westen. Gute Straßen, gutes Wetter, wenig Verkehr. So kann es bleiben.
 

Kurz vor Zalaapáti überqueren wir den Fluss Zala
 

In Zalatarnok machen wir Mittagspause. Im Dorf gibt es eine kleine Gaststätte, die auch Pizza anbietet. Wir legen unsere restlichen ungarischen Forint zusammen und kaufen 3 Pizza Hawaii plus Getränke.
 

Hier, im Westen Ungarns gibt es neben der Hauptstraße tatsächlich einen Radweg. Leider ist der so schmal und wellig, dass er praktisch unbefahrbar ist. Dafür ist die Straße um so besser zu befahren. Stören tut hier nur die Beschilderung.
 

Dort, wo es geht, benutzen wir den Radweg. Der ist im Bereich der Dörfer sogar so gut ausgebaut, . . .
 

. . . dass es im Bereich von Flussüberquerungen für die Radfahrer eine eigene Brücke gibt.
 

Die guten Radwege können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Wetter langsam zu einem Problem entwickelt. Für den frühen Nachmittag ist es hier ungewöhnlich dunkel.
 

Als der der Himmel kurz hinter Rédics wolkenbruckartig seine Schleusen öffnet, finden wir einen geeigneten Regenunterstand (rechts im Bild). Doch damit nicht genug, zusätzlich stoßen wir auf eine neu erstellte, für den Verkehr noch nicht freigegebene Straße nach Sowenien (links im Bild). Wir stellen uns für eine Stunde in den Unterstand und warten auf besseres Wetter.
 

Als der Regen nachlässt, fahren wir weiter. Ärgerlicherweise reisen wir nach Slowenien ein, ohne dass ein slowenisches Schild am Straßenrand steht. Für die Gegenrichtung ist bereits ein ungarisches Schild aufgebaut, aber das slowenische ist nicht zu finden. Ärgerlich: Slowenien ist das 33. Land unserer Radtour (Transnistrien nicht mitgerechnet), da hätten wir gern ein Foto gemacht. Kaum in Slowenien eingereist biegen wir in dem ersten Dorf gleich wieder rechts ab rechts und fahren zurück nach Ungarn. Die Grenzlinie ist schnell gefunden, doch auch hier kein slowenisches Länderschild.
 

Übrigens: "Kolesarji" heißt auf deutsch nicht etwa "Kollision" sondern "Radfahrer". Slowenien scheint auf den ersten Blick auf Radfahrer gut eingestellt zu sein. Rund um die Stadt Murska Sobota gibt es sogar ein ausgeprägtes Radwegenetz.
 

Bier of the day: Lasko.