Etappe 2011/07 [0175]
Chișinău (Kischinau) - Tighina/Bender (Бендеры), Transnistrien - Tiraspol (Тирасполь)
77 km    
400 Hm 

 

 

 
 

Aus Chisinau heraus sind wir zunächst zum Bahnhof und von dort über die parallel zu den Bahngleisen verlaufende Nebenstraße gefahren, die im weiteren Verlauf kurz vor Singera R2 trifft. Wenn man erstmal aus Chisinau heraus ist, dann wird alles gut: Der Verkehr ist erträglich, am Straßenrand verkaufen Bauern Obst. Innerhalb der Stadtgrenzen ist gar nichts gut: Die Straße ist in einem katastrophalen Zustand, der Verkehr besteht überwiegend aus Lkws, die weder heutige Akustikziele erreichen noch irgendeiner Abgasnorm entsprechen. Wir sind durch viele Städte geradelt, aber Chisinau ist eine der größten Herausforderungen, denen sich ein Fahrradfahrer stellen kann. Aber deswegen sind wir ja hier.
 

Wenn man erstmal aus Chisinau rausgefunden hat, wird es ruhiger. Die Straße nach Tiraspol ist besonders angenehm zu befahren, da hier kein Schwerverkeht zu finden ist: Jeder halbwegs seriöse Spediteur wird Transnistrien (Приднестровская Молдавская Республика, Pridnestrowskaja Moldawskaja Respublika) großräumig umfahren. Und das aus gutem Grund
 

Die Einreise nach Transnistrien ist zwar etwas zeitaufwändig aber eigentlich kein Problem. Das dies nicht für die Ausreise gilt, sollen wir erst am nächsten Tag erfahren.
 

Transnistrien gibt sich auf den ersten Blick eher martialisch, so wie hier in Bender (Tighina). Die Stadt gehört nach internationalem Recht zu Moldawien.
 

Stadteinfahrt nach Tiraspol, der Hauptstadt von dem, was sich Transnistrien nennt: Die Transnistrische Moldauische Republik ist von keinem Staat und von keiner Organisation als suveräner Staat anerkannt. Auch wir erkennen Transnistrien nicht an und zählen das sozialistische Freilichtmuseum bei der Anzahl der durchquerten Länder nicht mit.
 

Was es nicht alles gibt: Transnistrien ist Mitglied der Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten.
 

So seltsam der Transnistrien auch sein mag: die Leute sind äußerst hilfsbereit und eine Werkstatt mit Schweißgerät ist schnell gefunden, das Problem ist schnell vermittelt und da wir keine gemeinsame Sprache sprechen, zählen wir uns gegenseitig die Namen von Fußballern und Fußballvereinen auf, die wir kennen.